Aromatherapie

Die Anwendung von ätherischen Ölen ist keineswegs eine Erfindung der Neuzeit, sondern geht bis in die Zeit um 3000 v.Chr. zurück. Bereits damals wurden vermutlich Blüten und Kräuter destilliert um Hydrolate zu gewinnen. Rund 4000 Jahre später wurde die Destillation von den Arabern neu entdeckt und im Mittelalter dann weiterentwickelt. Bekannt ist heute, dass der berühmte Duft am französischen Hof nicht nur unangenehme Gerüche überdeckte, sondern auch vor dem Ausbreiten so mancher Epidemie schützte. Die persönliche Erfahrung des französischen Arztes Jean Valnet, dass Lavendelöl bei großflächigen Verbrennungen rasche Heilung bringt, ließ die Verwendung von ätherischen Ölen nicht nur in den Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts mangels Medikamenten wieder aufleben, sondern auch im medizinischen Alltag. Seit den achziger Jahren des 20. Jahrhunderts wird die Aromatherapie – dieser Begriff wurde ebenfalls von Jean Valnet geprägt – europäisch wiederbelebt. In den USA sowie in Japan und Australien gilt es als „neue“ Methode, Krankheiten und andere Beschwerden mit ätherischen Ölen zu lindern. Durch das wachsende Bedürfnis, in unserer technisierten und leistungsorientierten Welt einen angenehmen Ausgleich zu schaffen, ist die Aromatherapie ebenso zu uns nach Deutschland gekommen.

Während sich die Aromatherapie in der Alternativmedizin als eigenständiges therapeutisches Verfahren heute etabliert hat, zeigt nun auch die Schulmedizin Interesse an der Aromatherapie. So diskutieren „Schulmediziner“ auf internationalen Kongressen den Einsatz ätherischer Öle zur unterstützenden Behandlung von Krebserkrankungen, zur Schmerztherapie und als Antibiotikaersatz. Es besteht die Hoffnung, dass sich die Therapie mit ätherischen Ölen, die sog. Aromatherapie, zukünftig als ein allgemein anerkanntes, natürliches Heilverfahren, dessen Wirksamkeit belegt ist, etablieren wird.

Dosierung reine ätherische Ölmischung:

Duftlampe, je nach Raumgröße:
Kinder: 1– 5 Tr. Erwachsene: 5 –15 Tr.

Vollbad:
ätherische Öle eingemischt in Honig, Sahne, Seife, Salz:
Kinder: 3 – 7 Tr. Erwachsene: 7 –12 Tr.

Teilbad:
ätherische Öle eingemischt in Honig, Sahne, Seife, Salz:
Kinder: 1– 3 Tr. Erwachsene: 3 –10 Tr.

Dosierung von Körper- und Massageölen als Aromabad

eingemischt in Honig, Sahne oder neutrale Seifenbasis:

Vollbad:
Kinder: 2 Teel. Erwachsene: 1– 2 Essl.

Teilbad:
Kinder ½ Teel. Erwachsene: 2 – 3 Teel.

Aromabäder = ätherische Öle in Salz (nach dem Bad mit klarem Wasser abduschen, um Salzreste auf der Haut zu vermeiden):

Vollbad:
Kinder: 1 Essl. Erwachsene: 3 – 4 Essl.

Beachten Sie beim Umgang mit allen Aromamischungen den Grundsatz „Weniger ist mehr“ sowie folgende wichtige Regeln:

„Neun goldene Regeln der Aromatherapie“

Für die zu behandelnde Person gilt:
je jünger – desto sparsamer
je leichter – desto weniger
je sensibler – desto geringer
je älter – desto häufiger

Für die Befindlichkeit gilt:
je größer die Schmerzen – desto mehr Öl
je chronischer die Beschwerden – desto länger die Behandlung

Für die Menge eines ätherischen Öls gilt:
je frischer die Note – desto mehr
je kostbarer der Duft – desto sparsamer
je schwerer das Öl – desto weniger

Achten Sie insbesondere bei Schwangeren und Kleinkindern auf eine knappe Dosierung. Es hat sich bewährt, eine hilfreiche Maßnahme wie z. B. ein Aromabad, eine Einreibung oder einen Wickel frühzeitig zu beginnen und lieber mehrmals zu wiederholen. Bei allen Hautölen bitte die Ölmenge so wählen, dass sie gänzlich in die Haut einziehen kann. Idealerweise wird das Öl auf die feuchte Haut aufgetragen.

Auszug aus dem Buch »Bewährte Aromamischungen. Mit ätherischen Ölen leben, gebären, sterben« der Autorin Ingeborg Stadelmann; mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann-Verlags.

Wichtige Hinweise

Ätherische Öle und Mischungen nicht innerlich anwenden. Ausnahmen sind ausdrückliche Verordnungen von Therapeuten.

Reine ätherische Öle müssen vor Kindern sicher aufbewahrt werden.

Reaktionen aus Überempfindlichkeit sind selten und nicht vorhersehbar; prüfen Sie die Verträglichkeit in der Armbeuge.

Lagerung

Alle Produkte sollten insbesondere bei seltener Verwendung kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden; nicht im Kühlschrank oder im feuchtwarmen Bad.