​Die Salze des Lebens: Dr. Schüßlers Biochemie

Zu Lebzeiten von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, Mitte des 19. Jahrhunderts, waren in der Homöopathie ca. 700 verschiedene Mittel in Anwendung. Er hielt dies für unübersichtlich und war auf der Suche nach einer überschaubaren Heilweise. Seine Beschränkung auf anfangs 12 Mineralstoffe, von denen er behauptete, daß „alle Krankheiten, welche überhaupt heilbar sind, geheilt werden können“, erzeugte großen Widerstand. Auch kam er mit seiner Heilweise in direkten Gegensatz zur Homöopathie, was das Verständnis der Wirksamkeit der anzuwendenden Mittel betraf. Es wurde ihm die Bezeichnung einer „homöopathischen Heilweise“ verweigert, obwohl seine erste Veröffentlichung in der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung mit der Überschrift „Eine abgekürzte homöopathische Therapie“ versehen war. Erst im Jahre 1874 erscheint seine 16 seitige Schrift „Abgekürzte Therapie“, womit der Siegeszug der biochemischen Heilweise nach Dr. Schüßler begann. Mit dieser Broschüre stellte der Oldenburger Arzt Dr.med. Wilhelm Heinrich Schüßler im Jahre 1874 ein straffes, an wissenschaftlichen Kriterien orientiertes Heilsystem vor. Später nannte er sein Heilsystem „biochemisch“ bzw. „Biochemie“.

​Biochemie

Das griechische Wort „Bios“ heißt Leben, und „Chemie“ ist ein Zweig der Naturwissenschaft, der von den Eigenschaften, der Zusammensetzung und Umwandlung der Stoffe und ihrer Verbindungen handelt. Biochemie ist mithin die „Chemie des Lebens“, die Kunde vom Aufbau der gesamten organischen Welt, von den chemischen Vorgängen im menschlichen Organismus, in der Tierwelt und im Pflanzenreich.